Der Veranstalter KTV Fulda hatte keine Mühen gescheut, um es den Aktiven, Kampfrichtern und Zuschauern angenehm zu gestalten. Der Zeitplan war dicht gedrängt, eine Vielzahl von Wettkämpfen (auch die Hessischen Seniorenmeisterschaften und Landesfinals) stand über zwei Tage auf dem Programm. Für die Wettkämpfer ging es neben dem Titel des Hessenmeisters für die über 12-Jährigen auch um die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften bzw. Deutschen Jugendmeisterschaften, die in diesem Jahr im Rahmen des Deutschen Turnfestes stattfinden. Insgesamt konnten die Jungs aus dem Frankfurter Landesleistungszentrum fünf Titel holen. "Aber auch aus Biedenkopf sieht man erfreuliche Ansätze, also neben dem Bundesliga-Team auch die Nachwuchsförderung zu aktivieren. Gleiches gilt auch für den Stützpunkt Wetzlar, der wieder neue Talente hervorbringt. Und auch das Leistungszentrum Kassel konnte sich mit zwei zweiten Plätzen behaupten", resümiert Landestrainer Dirk Speier.
Fabian Lotz schafft Quali-Norm für Deutsche Meisterschaften
Bei den Turnern über 17 Jahre sah das Wettkampfprogramm nur einen Kürdurchgang an den sechs Geräten vor. Bei den Turnern präsentierte Fabian Lotz (TSG Niedergirmes) einen Mehrkampf auf hohem Niveau und siegte mit 74,95 Punkten vor Marvin Lauer (Eintracht Frankfurt/72,0 Pkt.) und Niklas Volk vom TV Wicker mit 71,2 Punkten. Leider nur ein Teilnehmer war im Kürsechskampf der AK 17/18 am Start. Marvin Keller (Eintracht Frankfurt) erzielte 60,85 Punkte.
Keine Überraschungen in den Jugendklassen
Die 12- bis 16-Jährigen mussten einen Zwölfkampf (Pflicht und Kür) in zwei Durchgängen absolvieren. Im Zwölfkampf der AK 15/16 stellte sich Niklas Neuhäusel (TV Heubach) der Herausforderung. Er erzielte im Alleingang gute 126,6 Punkte. Bei den jüngeren Jahrgängen gab es keine Überraschungen. Es siegten jeweils die Favoriten. Den Zwölfkampf der AK 13/14 dominierte Bundeskadermitglied Pascal Brendel (Eintracht Frankfurt/127,33 Pkt). Er turnte an allen Geräten überzeugend und gewann vor dem ebenfalls stark auftrumpfenden Aslan Ün (TSG Kassel-Niederzwehren/119,4 Pkt.) und Jonatan Vara (Eintracht Frankfurt/116,75 Pkt.). "Pascal und Niklas gelten nun auch als Mitfavoriten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften", so Speier. In der AK 12 wurde Niclas Eckhard (SGK Bad Homburg/117,0 Pkt.) seiner Favoritenrolle gerecht. Er siegte vor seinem Vereinskollegen Gabor Sütterlüty (112,98 Pkt.) und Simon Riegel (TV Langen/ 82,78 Pkt.).
Starker Jukka Ole Nissinen und Maxim Golyschkin trumpfen in Schülerklassen auf
Die sieben- bis elf-Jährigen zeigten die ihrer Altersklasse entsprechenden Pflichtübungen. Die AK 11 stand ganz im Zeichen von Jukka Ole Nissinen (Eintracht Frankfurt). Er lag mit hervorragenden 56,8 Punkten deutlich vor Moses Zeidler (TSG Kassel-Niederzwehren/45,3 Pkt.) und Luis Andrasi (TSV Heusenstamm/37,58 Pkt.). Bei der AK 9/10 konnte sich in einem stark besetzten Wettkampf Arne Heinz (KTV Wetzlar/53,15 Pkt.) gegen Martin Walter (TSG Kassel-Niederzwehren/52,55 Pkt.) und Jack Hatch (SGK Bad Homburg/52,0 Pkt.) durchsetzen.
Bei den Jüngsten der AK 7 und 8 standen erstmals die neu erstellten DTB-Pflichtübungen auf dem Programm. Überlegen präsentierte sich Maxim Golyschkin (KTV Obere Lahn) in der AK 8. Er erzielte 55,63 Punkte und lag deutlich vor Liam Freihold (KTV Wetzlar/50,3 Pkt.) und Alexios Dimitriadis (TG Höchst) mit 49,0 Punkten. Und in der AK 7 gewann Jan Keil (SGK Bad Homburg) mit 50,75 Punkten vor Hektor Wilbrand (KTV Wetzlar/49,65 Pkt.) und Jannis Kuhn (KTV Obere Lahn/49,0 Pkt.).
Kaum Resonanz bei Gerätefinals
Das Gerätefinale wurde erstmals nicht an den Schluss der Großveranstaltung gestellt, sondern zwischen Kürdurchgang und Seniorenmeisterschaften "eingebettet". Die erhoffte höhere Zuschauerresonanz stellte sich aber trotzdem nicht ein. Die Finalisten - leider ohne Fabian Lotz - zogen in einem kurzweiligen Durchgang noch einmal alle Register. Marvin Lauer konnte sich mit sauberen Vorträgen an zwei Geräten (Sprung und Barren) den Titel sichern. Peter Seufert (ebenfalls Eintracht Frankfurt)), im Mehrkampf als Vierter mit einem Zehntel noch knapp an der Medaille vorbei, gewann Boden und Reck. Und der jüngste Finalist, Niklas Patrick Neuhäusel, holte sich mit starken Übungen an seinen Spezialgeräten Pauschenpferd und Ringe jeweils die Goldmedaille.
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