Corona-Update: Weiterhin keine Bildungsmaßnahmen in Präsenz

| Erstellt von Katharina Griesel | Verband

Das Coronavirus hat uns auch im neuen Jahr weiterhin fest im Griff. Der Breitensport liegt seit vier Monaten fast brach – einzig die Profi- und Leistungssportler*innen dürfen ihren Sport ausüben. Für den Hessischen Turnverband bedeutet der Lockdown, dass weiterhin vorerst alle Bildungsveranstaltungen und Wettkämpfe in Präsenz ausgesetzt werden.

Die Entscheidung, dass auch die Bildungsveranstaltungen in Präsenz weiterhin bis voraussichtlich Ende März 2021 abgesagt werden, hat das Präsidium bewusst getroffen. „Wir als Verband können auch einen Teil zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Da erscheint es uns nicht sinnvoll, Personen aus den unterschiedlichen Regionen Hessens in Ausbildungen zusammenzubringen“, erläutert Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft, Ulrich Müller, die Entscheidung. Laut der neuesten Verordnung und deren Auslegungshinweisen vom 4. Februar 2021 sind Bildungsmaßnahmen in Präsenz möglich. Diesen Weg bestreiten andere hessische Sportverbände.

„Wir haben aber versucht, Alternativen zu Präsenzveranstaltungen zu entwickeln. Herausgekommen ist eine Winterakademie des Turnens, die unsere Erwartungen übertroffen hat", hält Geschäftsführer Torsten Minninger fest und ergänzt: „Natürlich ist das kein Ersatz für eine Ausbildung in Präsenz. Aber mit diesen Fortbildungen haben wir Personen erreicht, die wir sonst nicht erreichen und auch Themen angeboten, die sonst in Präsenz eher ausfallen – aber trotzdem wichtig für die Vereinsarbeit sind.

Trotz aller Erfolge mit digitalen Veranstaltungen gilt es eine Planung für die kommenden Monate vorzubereiten. Denn nun häufen sich Anfragen von externen Partnern, die gerne im Turnzentrum Alsfeld Aus- und Fortbildungen, Trainingslager und Kadermaßnahmen anbieten möchten. Dabei müssen aber viele interne Ausbildungen und Grundmodule mit Präsenzpflicht nachgeholt werden. Auch die Camps für Kinder und Jugendliche, die im Verband seit Jahren immer gut besucht sind, werden voraussichtlich erst wieder ab Mai angeboten. 

Doch für den Verband sind die Bildungsveranstaltungen zunächst zweitrangig. Priorität hat die Öffnung der Turnvereine, um besonders den Kindern und Jugendlichen wieder eine sportliche Perspektive zu geben. „Deshalb möchten wir unsere Vereine ermutigen, sobald Vereinssport wieder möglich ist, den Kindern ein Sportangebot zu unterbreiten. Wir sind daher für eine zeitnahe und schrittweise Öffnung, die sich auch an den anderen Lebensbereichen wie Schule, Kita und Kontakte mit anderen Haushalten orientiert”, fordert Müller. Damit unterstützt der Hessische Turnverband auch das Eckpunkte-Papier des Landessportbundes, indem eine prioritäre Öffnung des Kinder- und Jugendsports und eine „Corona Sportampel Hessen” gefordert werden. Besonders bei der Öffnung des Kinder- und Jugendsports hat sich der Verband stark gemacht, dass diese Forderungen in das Eckpunkte-Papier einfließen. Mehr 

Wie sich dann zu einem späteren Zeitpunkt Wettkämpfe veranstalten lassen, stehe auch noch nicht fest. „Dabei geht es uns besonders um Fairness und Chancengleichheit. So können wir keine Hessischen Meisterschaften anbieten, wenn die Aktiven nicht ähnliche Trainingsvoraussetzungen in Hessen vorfinden. Und das ist nicht vorhanden, wenn jeder Kreis seine Sportstätten zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder frei gibt. Da braucht es dann eine konstante Trainingsphase von einigen Monaten, um Leistungen fair zu vergleichen“, begründet Minninger und zeigt auf, dass dies wohl noch etwas länger dauern wird.